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WRD, Einsatz & Übungen, Geschichte

Katastrophenschutzeinsatz für die Helfer der DLRG Ortsgruppe Nienburg

Veröffentlicht: 17.06.2013
Autor: hr

Für die meisten Menschen ist die Hochwasserkatastrophe, die derzeit im Niedersächsischen Teil der Elbe ein relativ glimpfliches Ende nimmt, ein tragisches, aber beruhigend weit entferntes Ereignis. Nicht so für die Katastrophenhelfer der DLRG Ortsgruppe Nienburg. Sie waren in den vergangenen Wochen gleich zweimal im Einsatz!

Als das Hochwasser zur Katastrophe wurde, in der Woche vom 27 Mai bis zum 2 Juni, versetzte die DLRG ihre Wasserrettungszüge in Niedersachsen in  Alarmbereitschaft: Die Aktiven hatten schnell mit ihren Arbeitgebern zu klären, ob sie im Fall der Fälle bis zu einer Woche Hilfe in den betroffenen Gebieten leisten dürften. Und der vage Hinweis machte die Runde, dass man, sollte der sog. „Voralarm“ ausgelöst werden, innerhalb von 24 Stunden die Einsatzbereitschaft hergestellt haben müsste.

Besonders beachtlich: Im Landkreis Nienburg stellen die DLRG-Ortsgruppen einen eigenen Wasserrettungszug. Zusätzlich steuern die Ortsgruppen Nienburg und Rehburg-Loccum einen gemeinsamen Tauchtrupp zum sog. „Landeseinsatzzug-Süd“ bei, einer von vier besonders schnell verfügbaren Katastrophenschutzeinheiten der DLRG im Land Niedersachsen.

Den drei Helfern, die diesem Landeseinsatzzug zugeteilt waren, blieben zuletzt nur noch drei Stunden nach der Alarmierung, bis sich am 29.05. zusammen mit den Rehburger Kräften in Schwarmstedt der Kolonne dieses Landeseinsatzzuges anschließen sollten. Nach der Ankunft im Katastrophengebiet, der östlich der Elbe gelegenen Gemeinde Amt Neuhaus im Landkreis Lüneburg, bekamen die Helfer ihren ersten Auftrag: Sie sollten zusammen mit dem Landeseinsatzzug Nord beim „Aufkadern“ , also dem Erhöhen der Deiche mittels Sandsäcken, helfen. Denn in dieser Phase des Hochwassers wurde dazu jede helfende Hand benötigt. Dieser kräftezehrende Einsatz dauert bis zum Freitag an. Pünktlich zum Wochenende wurde der Landeseinsatzzug dann wieder aus der Pflicht entlassen, denn die erwarteten Pegelstände hatten sich (noch) nicht eingestellt und die Deiche schienen den Verantwortlichen mittlerweile ausreichend erhöht.

Am Wochenende häuften sich dann die Hinweise auf die steigenden Wasserstände. Die erwartete Folge: Bereits am Montagabend rückte der Landeseinsatzzug erneut aus. Diesmal wurde der ganze Wasserrettungszug aus dem Landkreis Nienburg mit eingegliedert. Die Ortsgruppe Nienburg war somit auch zum zweiten Mal im Einsatz, diesmal mit einem Tauchtrupp, einem Bootstrupp und einem Führungsassistenten, also insgesamt 10 Personen. Insgesamt kamen auf diesem Weg knapp 90 engagierte Wasserretter in 21 Fahrzeugen und mit 13 Booten zurück in den Landkreis Lüneburg.

Der Einsatzort war diesmal die Stadt Bleckede. Dieser zweite Einsatz galt nun dem Schutz der schon arg strapazierten Elbdeiche. Der Wasserrettungszug bekam einen Deichabschnitt fest zugewiesen. Hier wurden die Boote zu Wasser gelassen und Posten am über den Deich führenden Weg bezogen. Der Deich sollte vor allem vor Beschädigungen durch großes Treibgut geschützt werden. Deshalb patrollierten die Boote im Dreischichtsystem auf der Elbe. Fanden sich Bäume oder andere große Gegenstände im immer noch extrem schnellen Strom, brachten die Bootstrupps diese im Schlepptau zur Einsatzstelle am Deich. Im flachen Wasser übernahmen die Einsatztaucher das Treibgut und vertäuten das besonders große Treibgut am bereitstehenden Radlader. Insgesamt konnten so in knapp fünf Tagen über 160m3 Holz, Müll und anderes möglicherweise deichgefährdendes Gerümpel aus den Fluten geborgen werden.

Die Anwohner bedankten sich auf eine ganz eigene und hochwillkommene Weise für den Einsatz der Wasserretter: Fast von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang boten sie den Helfern frisches vom Grill, Kuchen und andere oftmals selbstgemachte Leckereien an!

Wie eine Woche zuvor endete auch dieser Einsatz am Freitag. Erschöpft erfolgte noch die Nachbereitung am Standort in Nienburg. Vor allem das Material der Einsatztaucher musste gründlich aufbereitet werden. Denn im Laufe des Hochwassers hat die Wasserqualität der Elbe u.a.  durch den Eintrag von Fäkalien, Tierkadavern usw. stark gelitten. Noch während des Einsatzes hatten die Helfer deshalb vorsorglich Impfungen erhalten. Die Nienburger Helfer waren aber auch dank guter Vorsorge gesundheitlich nicht betroffen.

Auch organisatorisch war die Phase der Katastrophenschutzeinsätze eine Herausforderung: Insgesamt war für das Wochenende folgendes organisiert: Drei Helfer im Landeseinsatzzug mit dem Bootstrupp, sieben Helfer im bezirkseigenen Wasserrettungszug mit dem Tauchtrupp und zusätzlich noch die Besetzung der Wachstation am Badesee in Lahde mit sieben Wasserrettern!

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