Von Harlingen über Terschelling, Texel, Ijssel- und Markermeer bis nach Amsterdam, das war Reiseroute der DLRG Jugend Nienburg auf der Fortuna in diesem Sommer. Bereits zum zweiten Mal fand die Sommerfreizeit der Nienburger Nachwuchs-Wasserretter auf dem eleganten blauen Topsegelschoner statt. Das mit Klüverbaum 43 Meter lange Schiff war sieben Tage lang das Zuhause der 30 Nienburger.

In diesen sieben Tagen legten sie viele Seemeilen – fast ausschließlich unter Segeln – zurück. Highlights waren neben den Inseln im Wattenmeer zwei Übernachtungen auf See, das Trockenfallen im Watt bei Terschelling und die Häfen von Enkhuizen und Hoorn.

Und auch das Segeln hatte es in sich. Da ein so großer Topsegelschoner wie die Fortuna im Gegensatz zu den dort meist genutzten Plattbodenschiffen über viel mehr Segel verfügt, waren natürlich auch entsprechend viele Aufgaben während es Segelns zu erledigen. Skipper Chris und „Matroos“ Rita erklärten die Handgriffe an Schoner, Großsegel und Fock anfangs noch geduldig, nach einigen Tagen waren die Wasserretter eingespielt und erledigten das Meiste fast ganz allein. So blieb an den sonnigen Tagen auch unterwegs noch genug Zeit, um sich in der Hängematte oder auf dem Achterdeck zu entspannen. Bei ruhigem Wetter durften sogar einige Wagemutige gut gesichert die Takelage hinauf bis zur Plattform am vorderen Mast hinaufklettern.
Das Leben an Bord stellt an eine 30-köpfige Gruppe natürlich auch einige besondere Anforderungen: Allein Verpflegung und Einkaufen, sowie das Zubereiten von den Mahlzeiten für alle Mitreisenden und die Skipper-Familie haben es schon in sich. Aber auch das wurde gemeinsam und vom Küchenteam wie immer gemeistert. Auch dass im Ausland auf dem Meer die Smartphones ohne Internetanbindung hauptsächlich in den Kojen blieben, fiel nicht negativ auf, sondern war für die Gemeinschaft und das Zusammenleben eher positiv.
Auch in diesem Jahr war die Sommerfreizeit DLRG Jugend kein reiner Sommerurlaub, sondern eine jugendpolitische Bildungsmaßnahme, während der sich die mitgereisten Jungendlichen mit dem so aktuellen wie wichtigen Thema „Asyl, Flüchtlingspolitik, Europa“ auseinandersetzten. Die Freizeit wurde wieder von einem Sozialpädagogen begleitet und bot durch besonderen Rahmen des Segelschiffs eine ideale Voraussetzung, um sich intensiv mit den Themen auseinander zu setzen.

Und auch wenn aktuell noch nicht ganz genau feststeht, wohin die Sommerfreizeit die DLRG-Jugendlichen im nächsten Jahr führen wird, ist eins jetzt schon sicher: Auf der Fortuna waren sie 2015 sicher nicht das letzte Mal unterwegs!