Was 2022 als zartes Pflänzchen begann, hat sich über kurze Zeit zu einem ernst zu nehmenden Sommerwettkampf des niedersächsischen Rettungssports entwickelt. Nachdem beim ersten Wettkampf noch 28 Nienburger und sieben auswärtige DLRG-Sportlerinnen und Sportler antraten, kämpften am vergangenen Samstag nun um die 170 Rettungsschwimmer aus 18 verschiedenen DLRG-Gliederungen um die besten Zeiten.

Die Idee zu dieser besonderen Wettkampfform, die alle Schwimmbad-Disziplinen des Rettungssports halbiert, wird in Österreich und der Schweiz schon länger praktiziert. Das ist zum einen für die erfahrenen Wettkämpfer reizvoll, weil sich der Fokus nun viel mehr auf die Wettkampftechnik wie das Aufnehmen und Schwimmen mit der Puppe und Gurtretter richtet. Gleichzeitig erleichtert es Einsteigern aber auch, Wettkampferfahrung zu sammeln. Die anspruchsvollen Disziplinen können ausprobiert werden, ohne sich z.B. im sog. „Superlifesaver“, der normalerweise über eine Strecke von 200 Metern geschwommen wird, Sorgen um die Kondition machen zu müssen.

Das hat sich auch in der Beteiligung der angereisten Vereine widergespiegelt: Von der Altersklasse bis 6 Jahre, bis zu einer zusammengefassten Altersklasse 35-45 der Senioren fand sich durchweg ein breites Starterfeld, was das Ringen um die Medaillenplätze sehr spannend gemacht hat.

Das Waldbad in Steyerberg bot für die vielen Teilnehmer und die besondere Wettkampfform wie in den letzten Jahren, passend zum Wetter, beste Bedingungen: Während auf den Bahnen 2 bis 5 geschwommen wurde, dienten Sprungkuhle, der Eingang zu Lehrschwimmhalle und der Bereich rund um den Sprungturm als Fläche für das Handling-Team, das um die einhundert Mal vier ganz oder halb gefüllt 60-kg Puppen für die verschiedenen Disziplinen bereitstellen musste. Auf den Flächen um die Becken und auf der Liegewiese stand genug Platz für die Gäste, Trainer und Betreuer mit fast 20 Zelten und Pavillons zur Verfügung.

Sportlich gab es einige Highlights, wie z.B. die vielen Teilnehmer in der leistungsstärksten offenen Alterskasse, deren starke Läufe schon ein beeindruckendes Bild auf der 25-Meter Bahn boten. Die besten Platzierungen für die Gastgeber der DLRG Ortsgruppe Nienburg gab es allerdings bei den jüngsten: Thea Kampe, Paul Kampe und Laurens Heusler sicherten sich jeweils die Goldmedaille in den Altersklassen AK 6 W, AK 8 M und AK 10 M. Mira Laube musst sich mit einem hauchdünnen Rückstand in der AK 12 W nur einer Gegnerin geschlagen geben, ebenso Ari Seidler in der AK 13/14 M. Ab der Altersklasse 15/16 aufwärts konnten die älteren Nienburger zwar souverän zeigen, was sie können. Für eine Podestplatzierung reichte es in diesem Jahr jedoch erst wieder bei den Senioren, wo Michel Schulz in der AK 25-30M Silber holte.

Neben dem Team vom Waldbad Steyerberg, dass auch in diesem Jahr wieder eine perfekt vorbereitete Sportstätte zur Verfügung stellte, gebührt der Dank der Organisatoren auch den gut 50 Helfenden aus den eigenen Reihen und der angereisten Vereine, die diese Veranstaltung erst möglich gemacht haben.

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